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Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Nachbericht: Finanzmärkte in der Klimakrise

Nachbericht: Finanzmärkte in der Klimakrise

Podiumsdiskussion©Julia Krojer.jpg14 September 2021

Münster, 14.09.2021. Können Finanzmärkte einen positiven Einfluss auf die Bewältigung der Klimakrise nehmen? Oder sind sie vor allem Teil des Problems? Diese Fragen standen im Fokus der Tagung „Finanzmärkte in der Klimakrise“, die die internationale Genossenschaft Oikocredit, die GLS Bank und die Akademie Franz Hitze Haus in Münster veranstalten. Über 60 Teilnehmer*innen diskutierten vom 10. bis 11. September vor Ort und online mit Ex-pert*innen aus der Finanzbranche über Finanzmärkte, Klimakrise und die Handlungsmög-lichkeiten von Privatpersonen.

Der Weltgemeinschaft blieben nur noch wenige Jahre, um die Erderwärmung zu bremsen und das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, betonte Dr. Laura Mervelskemper, Senior Referentin Wirkungstransparenz und Nachhaltigkeit bei der GLS Bank. Dabei warne die Wissenschaft bereits seit Jahrzehnten vor den Folgen der Erderwärmung. „Wir haben also kein Erkenntnisproblem, wir haben eine Umsetzungskrise,“ so Mervelskemper. Kritikwürdig sei in ihren Augen vor allem, dass Unternehmen zunehmend Green Washing betrieben, ohne entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Ökobilanz umzusetzen. Das Umdenken sei in einem Teil der Unternehmen noch nicht angekommen. Deshalb sieht sie die Politik in der Pflicht, stärker einzugreifen. Einen großen Hebel für Veränderung sieht sie aber vor allem in der Gesellschaft: „Wir müssen viel stärker in der Postwachstumsgesellschaft denken. Am Ende müssen wir uns mit weniger materiellem Wohlstand zufriedengeben.“

Dass ein Transformationsprozess hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften und ein Umdenken für den Finanzsektor unumgänglich ist, zeigte Dina Lorentz, Direktorin für Sustainable Finance Dentons Europe LLP in ihrem Impulsvortrag. Die Klimakrise sei für die Wirtschaft mit vielen finanziellen Risiken verbunden. Mit zunehmenden Extrem-Wetterereignissen, internationalen Klageverfahren gegen Unternehmen oder dem Zusammenbruch von Lieferketten seien die Auswirkungen der Krise schon heute spürbar. Das Taxonomie-Regelwerk des „European Green Deal”, das zukünftig Finanzprodukten ihre Nachhaltigkeit attestieren soll, sei zwar ein guter Ansatz. Allerdings sei es genauso wichtig, Unternehmen und Banken bei der Transformation zu unterstützen und nicht kategorisch auszuschließen, wenn ihr Produkt nicht den Richtlinien entspreche. Schließlich sei ein Veränderungsprozess nur gesamtwirtschaftlich und -gesellschaftlich umsetzbar.

Den größten Hebel, um Einfluss auf den Klimaschutz nehmen zu können, sahen die Teilnehmenden der anschließenden Podiumsdiskussion bei den Privatpersonen. Rund 7 Billionen Euro lägen auf privaten Konten in Deutschland. Eine enorme Summe, die für den Transformationsprozess zu einer nachhaltigeren Wirtschaft sowie für die Förderung nachhaltiger Unternehmen verwendet werden könnte, fanden Dina Lorentz, Dr. Laura Mervelskemper und Dr. Dag Schulze vom Institut für systemische Wirtschaftsforschung. Deshalb sei es wichtig, Bildungsarbeit im Finanzbereich zu betreiben, Menschen über unser Finanzsystem aufzuklären und zu einem Umdenken anzuregen.

Bildzeile: Dina Lorentz, Dr. Dag Schulze und Dr. Laura Mervelskemper im Podiumsgespräch mit Caspar Dohmen, Journalist und Autor. 

Fotocredits: Julia Krojer/Oikocredit 

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